Adolph Kolping
Ein Mensch mit Gottvertrauen, der mit großem Einsatz eine Vision verwirklichte
Seine Werte
- Liebevolle Familie prägt seine Kindheit (christliche Prägung)
- Ein Handwerk für das tägliche Brot (Geschichte Schustergeselle)
- Schicksalhafte glückliche Wendung zur Berufung (Priester)
- Priester im Einsatz für die Not der Gesellen
- Ein Visionär für die Gründung von Gesellenvereinen (weltweit)
Menschlichkeit: Herzlichkeit und Wertschätzung (positiv denken)
Solidarität: Hilfsbereitschaft und Mut (in Beziehung sein mit sich und den anderen)
Vision: Zuversicht und Aufgeschlossenheit (Urvertrauen, zu sich selbst stehen, Sinn des Lebens suchen)
Wer war
Adolph Kolping?
Froh und glücklich machen, trösten und erfreuen, ist im Grunde doch das Beste was der Mensch auf dieser Welt ausrichten kann
Adolph Kolping, geboren am 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln, als Junge unter fünf Kindern, stammte aus bescheidenen bäuerlichen Verhältnissen. Dem begabten Knaben blieb der Besuch der höheren Schule verwehrt; mit dreizehn Jahren musste Adolph Kolping seine Schuhmacherlehre antreten und auf seine geliebten Bücher weitgehend verzichten. Nach der Lehre und der Gesellenprüfung arbeitete Kolping von 1829 bis 1832 als Schuhmachergeselle. Wachsende Unzufriedenheit mit dem eigenen Dasein erfüllte Kolping in diesen Jahren. Kolping war entsetzt von den oft menschenunwürdigen Lebensbedingungen und Lebensweisen der meisten Handwerksgesellen, die er während seiner Wanderschaft kennenlernte. Das geistige und soziale Elend der Handwerksgesellen ließ in ihm, der noch immer das Ziel einer höheren Bildung vor Augen hatte, immer mehr den Wunsch reifen, aus den gewohnten Lebensverhältnissen auszubrechen.
Im Alter von fast 24 Jahren besuchte er das Gymnasium, um danach zu studieren und Priester zu werden. Am 13. April 1845 empfing Kolping die Priesterweihe.
Seine erste Stellung erhielt er als Kaplan an St. Laurentius in Eberfeld. Hier lernte Kolping den von Johann Gregor Breuer gegründeten Jünglingsverein kennen, dessen geistlicher Präses er 1847 wurde. In diesem Verein fand er – wie er später einmal schrieb – seine Lebensaufgabe. Sein Lebensweg schien ihn geradezu zu prädestinieren sich der vielfach gefährdeten jungen Männer anzunehmen. Letztlich lehrte er „seine“ Gesellen, ihre Chancen und Verantwortung in der Gesellschaft wahrzunehmen. Die Erinnerung Kolpings an sein Elternhaus und die darin erlebte Geborgenheit haben ihm die Idee der Gründung einer Heimstatt für seine Gesellen in Köln vermittelt. Unermüdlich widmete sich Kolping, 1849 auf eigenen Wunsch als Domvikar nach Köln versetzt, in der Folgezeit der Ausbreitung des Werkes, also des Katholischen Gesellenvereins. Auf zahlreichen Reisen, durch Wort und Schrift warb er für seine Sache. Und das mit großem Erfolg. Nebenbei entfaltete Kolping eine rege schriftstellerische und publizistische Tätigkeit, durch die er breite Bevölkerungskreise anzusprechen vermochte.
Seine Arbeit in den verschiedenen Bereichen diente letztlich dem einen grundlegenden Ziel, einen Beitrag zur Veränderung der Welt im Sinne einer christlichen Erneuerung menschlicher Lebensverhältnisse zu leisten. In seinem rastlosen, von vielen Hemmnissen und Widerständen begleiteten Einsatz für die eigene Sache nahm Kolping kaum Rücksicht auf die eigene Person. Kurz vor seinem 52. Geburtstag starb er am 4. Dezember 1865 und fand in der Kölner Minoritenkirche, für deren Erhalt und Restaurierung er in den letzten Jahren gesorgt hatte, seine letzte Ruhestätte.
Am 27. Oktober 1991 wurde Adolph Kolping von Papst Johannes Paul II. in Rom selig gesprochen.
Quelle: Programmheft Kolpingtag Köln 2000